Recken und strecken und langsam auftauchen aus der Weihnachtsruhe. Aus einer besonderen Zeit in die wir uns noch besser einlassen konnten als erhofft. Vielleicht weil wir noch weniger Erwartungen hatten als sonst. Weil wir das Drumherum noch mehr reduziert haben. Selbst Weihnachtspostschreiben erschien dieses Jahr zu trubelig als alles schon ruhiger und ruhiger werden wollte.
Ein einziges Geschenk lag unterm Baum, für unser Mädchen. Genau wie ich mir das immer vorgestellt hatte. Und doch wurde sie über die Weihnachtstage, die bei uns bis ins neue Jahr dauern, reich beschenkt und fand hier und da einen kleinen Schatz. Und ihre Freude an den Kerzen, die mit Einbruch der Dunkelheit angesteckt wurden begeisterte auch mich und liess mich das Glück der Gemütlichkeit spüren.
Ganz besonders war es dieses Jahr, weil wir nach den Feiertagen nicht wie sonst die Rucksäcke schulterten und auf Reisen gingen, sondern hier in unserem Nest blieben. Und Weihnachten, unsere kleine wachsende Familie, unsere Beziehung, den Winter, all das wirklich Wichtige zelebrierten. Das fühlte sich anfangs seltsam an, so wenig zu machen, zu schaffen im Tag. Und doch machte es die Tage reicher denn je.
Richtig altmodisch wie wir sind berieselten uns keine Filme und andere Unterhaltungsquellen. Wir unterhielten uns selbst und genossen die Zeit dafür.
Ich war irritiert Weihnachtsrückblicke lesen zu können noch bevor der zweite Feiertag zu Ende war. Jahresrückblicke erschienen mir zu groß als dass ich sie fassen konnte und Neujahrspläneschmieden... alles war mir zu viel in den stillen Tagent. Und so verzog ich mich erst recht noch tiefer in unsere Weihnachtszeit.
Und statt mich bei all der Zeit an eines der vielen Dinge zu setzen, die ich schon lange tun wollte oder sollte, holte ich mein verstaubtes Musikinstrument aus dem Keller und liess echte Melodien durch unseren Wohnraum schweben, der umso einladender ist, je länger die Spazierrunde davor war.
Wir brauchen so wenig. Gerade zur Weihnachtszeit.