Lange bevor ich Mama war hatte ich Vorstellungen davon wie das wäre. Mein Kind würde bestimmt nie schreien. Mein Leben würde sich kaum ändern. Und Spielsachen hätte es auch keine. Soll es sich selbst suchen.
Nun, die Ideen wandelten sich schon bevor dann unser Waldblümchen zu uns kam. Und schrie. Und alles, alles umkrempelte. Auch fand ich die Idee von Spielsachen nicht mehr ganz so übel. Ein Säugling kann nun mal schlecht selbst Zapfen und Steine sammeln gehn...
Trotzdem gingen wir von Anfang an einen minimalistischen Weg was Spielzeug und Beschäftigungsmöglichkeiten überhaupt Babykram anging. Das geschah eher intuitiv. Wir mochten keinen Plastikkram, wir mochten und konnten nicht viel Geld dafür ausgeben und fahren sowieso auf der Second-Hand-Schiene. Ein anderer Aspekt ist das fehlende Kinderzimmer. Übervolle Regale und zu viel Krempel finde ich einfach anstrengend, auch deshalb wird hier nicht massenweise Spielzeug gehortet. Die Sachen die unser Mädchen hat, bespielt sie auch oft und gerne und denkt sich immer wieder neue Spiele damit aus. Auch unter Einbeziehen verschiedenster Haushaltsgegenstände, bzw. Mamas Näh- und Bastelkram, was wir meistens gerne zulassen.
Es überrascht da wohl kaum dass Mädchens Spielsachen ziemlich waldorfig sind. Sissi und Emma zum Beispiel. Dann gibt es Körbchen mit Naturmaterialien wie Zapfen, Nüssen, Steinen. Ausserdem beliebt ist die Tücherkiste, mit Seidentüchern und anderen Stofffen die als Kulisse in Spiellandschaften, als Decken für umsorgte Kreaturen, zum Verstecken usw. da sind. Und Schneckenbänder!
Schneckenbänder sind gehäkelte Bänder die anfangs vor allem zum "Aufschneckeln" beliebt sind. Aufrollen, wieder aufmachen, wieder rollen, rollen... und dabei ein Schneckenlied singen. Gerne darf auch jemand von der anderen Seite mitrollen. Je nach Länge dienen die Bänder als Stirnband, Gürtel, Leine für Tiere, oder Wege für selbige. Ich konnte auch schon ältere Kinder beobachten, die damit Höhlen und Absperrungen errichteten, Seilspringen...
Als ich neulich nach einem kleinen Geschenk für Zweijährige grübelte kam ich auf die Schnecken. Einfach gemacht aus Wollresten, einfarbig oder bunt, lang oder kurz, breit oder schmal...
Praktisch gleich einen Vorrat anzulegen um für plötzlich nahende Kleinkindgeburtstage gerüstet zu sein.
Man kann die Bänder längs oder quer häkeln. Meine Methode: Luftmaschenkette in gewünschter Länge, dann eine Reihe halbe Stäbchen und dann statt wenden auf der anderen (unteren) Seite der Luftmaschenkette weiterhäkeln. Um die (flache) Kurve zu kriegen habe ich am Ende der Reihe eine Luftmasche, dann zwei halbe Stäbchen durch die Kante und wieder eine Luftmasche gemacht.