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Channel: Fräulein Rucksack
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Experimente.

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So nenne ich es, wenn ich versuche die Ideen im Kopf umzusetzen. Aber nicht wirklich eine Ahnung habe. Und doch irgendwie die Motivation finde, es zu machen. (Man betrachte nur dieses Blog hier - ein einziges Experiment!)

Aber etwas nicht zu wagen nur weil der Ausgang der Sache ungewiss ist, das wäre doch sicherlich töricht? Nein, denkt euch nur, wo stünden wir da? Würde das Rad rollen? Nein! Könnten wir dann auf zwei Beinen gehen? Wir hätten es wohl nie probiert.

Genauso sehe ich das in meinen kleinen Wagnissen. Mein Versuch, Zahnpasta zu machen. Meine Probe Strickanleitungen zu trotzen. Mein Beweis, dass man aus wenig etwas machen kann. Die Prüfung, ob aus Brennnesselpflanzen Farbe wird. Der Test, ob allein zwei Inhaltsstoffe meine Zähne reinigen können.

Fühle ich mich besonders mutig? Quatsch. Ich denke, jeder von uns begeht täglich Wagnisse. Es passiert oft nur unbewusst. Ein unbekannter Weg. Ein neues Rezept. Eine neue Bekanntschaft. Dabei übertritt man doch eine Schwelle, ins Experiment hinein. Und bei diesem einen Schritt, da ist eine Unsicherheit in uns. Warum ist sie nur manchmal so groß, diese Schwelle? Der Respekt davor ist sicher nicht immer unangebracht. Aber wenn ich meine kleine Madame so betrachte, so klein wie sie ist, sie schafft doch jede Schwelle! Sie scheint sogar einen großen Drang zu solchen Proben zu haben. Sie scheint alles testen zu wollen. Warum wollen wir das nicht? Warum denken wir dass wir das Ergebnis kennen? "Kann ich eh nicht."... oder "Wenn es schiefgeht hab ich umsonst investiert." Oder liegt unsere Zurückhaltung eher in unserer Perfektion? Vor der großen Erwartung. Warum ist der Ärger darüber dass etwas nicht perfekt gelungen ist größer als die Freude darüber, dass wir etwas selbst ge-/erschaffen haben? Das kann ich gerade nicht verstehen. Und wenn ich so darüber grüble kommt so ein Gefühl angeschlichen, dass es doch auch an den Anderen liegt. An denen, die es besser können. An den Anderen, an denen wir uns messen.

"Wer einen andern zu sehr bewundert, wird nie richtig frei", bemerkte der Schnupferich plötzlich.            (aus Geschichten aus dem Mumintal).


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